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Ausstellungseröffnung in der Alten Feuerwache,
Köln |
Rechtsextremismus - ein Jugendproblem, eine Protestbewegung, ein Problem
des gesellschaftlichen Randes? Rechte Gewalt - Taten von Einzeltätern
ohne Hirn und Verstand, von benachteiligten Jugendlichen, von "Opfern
der bestehenden Verhältnisse"? Das von Medien und Politik
gezeichnete Bild des aktuellen Rechtsextremismus in Deutschland ist
meist verharmlosend und unvollständig.
Die Konzentration auf den brutalen, jugendlichen Skinhead lenkt von
dem selbstkritischen Blick auf gesellschaftliche und politische Zusammenhänge
ab, in dem rassistische Einstellungen und Übergriffe gedeihen und
teilweise sogar stillschweigende Duldung erfahren. Rechtsextremismus
ist jedoch kein Problem des gesellschaftlichen Randes. Dahinter verbirgt
sich eine Ideologie, die in Teilen bis weit in die Mitte der Gesellschaft
akzeptiert wird.
Der Jugendclub Courage Köln e.V. hat sich das Ziel gesetzt, rassistischen
und rechtsextremen Tendenzen entgegenzuwirken. Als freier Träger
der Jugendhilfe unterstützt der Verein u.a. Multiplikatoren und
Jugendliche bei der Planung von eigenen Projekten, vermittelt Referenten
und stellt eine Präsenzbibliothek mit Büchern, didaktischen
Materialien und Videos zu verschiedenen gesellschafts-politischen Themenbereichen
bereit.
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Ausstellungseröffnung in der Alten Feuerwache, Köln |
Im Rahmen des "Aktionsprogramms für ein friedliches Miteinander
und gegen Intoleranz und Rechtsradikalismus" wurde die Ausstellung
"Rechts
um - und ab durch die Mitte?!" entwickelt. Diese richtet sich
vor allem an Jugendliche und kann von Schulen, Jugendeinrichtungen und
anderen Initiativen beim Jugendclub Courage Köln entliehen werden.
Auf 42 Tafeln werden Entwicklung, Organisation und Struktur der extremen
Rechten in Deutschland dargestellt. Themen bilden dabei u.a. rechte
Wahlparteien, Frauen in der rechten Szene und rechte Jugendkulturen.
Ausführlich werden Hintergründe rechtsextremistischer Ideologie
behandelt, wie z.B. Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus. Darüber
hinaus werden Beispiele praktischer Arbeit gegen Rechtsextremismus und
Rassismus dargestellt.
Die Ausstellung soll dabei helfen, rechte Tendenzen zu erkennen und
zu einer (selbst)kritischen Auseinandersetzung mit den Ursachen und
Hintergründen rechtsextremistischer Ideologien beitragen.
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